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1. Länderkunde Europas - S. 214

1913 - Breslau : Hirt
214 Länderkunde. — Europa. b) In Umbrien entstand vor den bequemsten Apenninpässen Perugia ^pe- rüdscha^ (65) nahe am Trasimenischen See. Ancona (65), d. i. Ellbogen (wegen des Vorsprungs der Küste), hat als Hafen und Seefestung Bedeutung. c) Latium, die natürliche Mitte der Halbinsel, dehnt sich als wellenförmige Ebene zu beiden Seiten des Tiber aus. Hier erwuchs schon im Altertum die Hauptstadt Jta- liens in der damals wohlangebauten und dichtbevölkerten, jetzt malariaverseuchten, öden und baumlosen Campagna di Roma (Bild 123). Rom (550) wurde am Tiber au der Stelle gegründet, wo die Schiffbarkeit des Flusses beginnt und herantretende Hügel natürliche Sicherheit sowie Schutz vor Überschwemmungen boten. Von diesem an der alten Längsstraße der Halbinsel gelegenen Punkte, der zudem aus dem nahen Gebirge leicht mit Trinkwasser versehen werden konnte, öffnen sich gute Wege ins Hinterland. Bedeutsam für die Entwicklung des Ortes war ferner feine Lage in der Mitte der Halbinsel und des ganzen Mittelmeergebietes. Jetzt breitet sich Rom, 123. Via Appia. Die Via Appia führt von Rom durch die in zauberhafter, trauriger Einsamkeit gelagerte, braune Cam- pagna. Die Trümmer der Wasserleitung von den Albaner Bergen (im Hintergrunde) nach der ewigen Stadt rufen wie alles ringsumher eine große Vergangenheit zurück. seit 1870 die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches, zu beiden Flußseiten aus elf Hügeln aus und ist zur modernen Großstadt mit ausgedehnten, neuen Stadtteilen geworden, die Seiden-, Schmuck- und Mosaikindustrie treibt und den Eisenbahn- knotenpunkt Mittelitaliens bildet. Als Sitz des Papstes Mittelpunkt der katholischen Welt, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an kirchlichen und profanen Bauwerken, an herrlichen Kunstschätzen aus allen drei Zeitaltern der Geschichte wie keine andere Stadt der Erde, ist Rom jahraus, jahrein das ersehnte Ziel von zahlreichen Be- snchern — Pilgern, Künstlern und Gelehrten — aus aller Welt. So blieb „die ewige Stadt" ein Kulturmittelpunkt für die Menschheit. 2. Süditalien, a) Das „glückliche" Kompanien ist der wegen seiner Frucht- barkeit am dichtesten bevölkerte und wichtigste Teil Süditaliens. Den Mangel an

2. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Afrika umsegelt haben. Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief) nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Afrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpässe nach Gallien, Britannien und Germanien.

3. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 58

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 58 — weiterer Kolonieen, darunter Vienna (heute Vienne) und Aquae Sextiae (Aix), seine Nachfolger vollendeten die Ersetzung der keltischen Gauverfassung durch das Städtewesen der Römer. Diese Städte der Narboueusis erfreuten sich während der ganzen Kaiserzeit einer hohen Blüte. Massilia, gefördert durch seine unvergleichliche Lage unweit der Mündung der Rhone in das Meer, Fig. 24. Ehrenbogen von Arausio in Gallien monopolisierte den Handel Galliens mit dem Orient, von woher der Kornbedarf der ägyptische Papyrus und dergl. bezogen wurden. Andererseits waren die Rhone und ihre Seitenflnsse die großen Verkehrsadern für das Innere von Gallien. Längs des Flnsses, auf dem eigene Schiffergilden den Verkehr vermittelten, pulsierte ein kräftiges mit der Zeit vorschreitendes Leben. Es ist kein

4. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 60

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 60 — hervor, für die aus der griechischen Götterwelt Zeus (lat. Juppiter) und Artemis eintraten. Für das alltägliche Gewerbe des Landbaus waren besonders wichtig der Natur- und Kriegsgott Mars, der Saatengott S a t ü r n u s , der Herdengott F a u n u s und viele kleinere Naturgottheiten (b. i. Verkörperungen von Naturerscheinungen). Auch unpersönliche Begriffe würden von den Latinern zu Gottheiten erhoben, z. B. Fortuna, die Glücksgöttin, Iustrtia, die Göttin der Gerechtigkeit, Konkörbia, die Göttin der Eintracht. In jedem Hause gab es einen Altar, wo unter Leitung des Hausvaters die Renaten (b. i. Hausgötter) verehrt und durch Darbietung von Opfergaben erfreut würden; auch die M a n e n, die Seelen der Abgeschiebenen, fanben fromme Verehrung. Eine große Neigung zu Aberglauben war der Frömmigkeit der Latiner beigemischt (vgl. o. Etrusker). Dies echte Bauernvolk zerfiel in breißig Gaue, die in einem losen Bnttbe vereinigt waren. Er fanb alljährlich seinen Ausbruck in einem feierlichen Bunbesfeste zu Ehren des Juppiter auf den Höhen der Albanerberge, welche die natürliche Festung von Latium barstellten. Eine zweite gemeinsame Opferstätte hatten die Latiner in dem Heiligtum der Diana auf dem Berge Aventinus, bet am Tiber lag. In jebem der breißig Gaue war der Lanbbesitz unter runb hunbert Geschlechter (gentes) verteilt, die ihn durch ihre Geschlechts-ültesten ober Häuptlinge verwalteten. Als Mittelpunkt eines ieben Gaus biente die Burg (arx), die ein stark umwallter Hügel war. Hierhin flüchteten in Kriegszeiten die Gutsbesitzer des flachen Landes ihre Greife, Weiber und Kinder und all ihren beweglichen Besitz. Hier erfolgte an bestimmten Tagen die Rechtsprechung über Streitfälle und Verbrechen; hier stcmben auch die Heiligtümer, an bettelt die gottesdienstlichen Feiern für den Gau stattfanben. Der angesehene Geschlechtsälteste, dem die Leitung der Gerichtssitzungen und der Gottesbienste übertragen war, hatte zugleich den Gau nach außen zu vertreten; man nannte ihn rex (b. i. König). Vorort des Latinischen Bunbes war seit alten Zeiten der Gau der Albaner, bessen Burg Alba longa bet Mittelpunkt von Latium war. Es entstaub ihm aber ein Wettbewerber im Gau der Rämner, bett seine günstige Lage am Tiber be-sonbers wichtig machte. Nicht nur der Hanbelsverkehr auf dem bis zum Ramnergau schiffbaren Flusse trug zu feinem Aufsteigen bei, sonbern auch der feinbliche ober friebliche Verkehr mit bett Nachbarvölkern. Denn der Gau grenzte im Osten an die Sabiner, von betten ein Gau unmittelbar an der Grenze auf dem Hügel Qut -r tn ali s feine Burg hatte. Und noch wichtiger war, daß der Tiber die Nord grenze Latiums gegen die Etrusker bildete; auf dem ttörd-

5. Alte Geschichte - S. 114

1885 - Wiesbaden : Kunze
114 über den Ursprung Roms vollständig im unklaren: Rom tritt als eine unaufgeklärte Thatsache vor uns. Auf dem linken Ufer des Tiber, an der Nordgrenze Latiums gegen Etrurien finden wir auf dem von sechs ändern umgebenen palatinischen Hügel eine latinische Gemeinde vor; der latinische Gau, der sich hier anbaute, war der der Ramnes (gleich Romani). Zu dieser latinischen trat bald noch eine zweite auf dem quirinalischen Hügel angesiedelte, die sabinische Gemeinde der Tities, und verband sich mit ihr zu einem Staate, so jedoch, dafs das latinische Element vorherrschend blieb. Die so verbundenen zwei Gemeinden nahmen bald ein drittes Element in sich auf, die Luceres, die wahrscheinlich auch Latiner waren. Welchen Zweck die Gründer Roms im Auge gehabt haben, darüber hat man sich Vermutungen hingegeben. Da Rom an ungesunder Stelle gelegen ist, so müssen die Gründer allerdings von einer besonderen Absicht geleitet gewesen sein. Man hat geglaubt, Rom sei der Handelsplatz für die Tiberstrafse gewesen; die vier Stunden weite Entfernung von der Küste des Meeres sollte es vor den Überfällen der Seeräuber sicher stellen; auch war es durch seine gesicherte Lage auf Hügeln wohl geeignet, eine Grenzfestung gegen Etrurien zu werden. 2. Die ersten vier Könige. Rom war anfangs von Königen regiert. Die uns überlieferten Nachrichten über dieselben beruhen nicht auf gleichzeitiger Aufzeichnung, sondern auf Sage und Konstruktion. Die Könige sind nämlich vielfach Träger von Mythen und solchen Sagen, in denen die später Vorgefundenen Thatsachen sogar zu Berecynthia in Kleinasien sein Grab zeigen. Zahlreiche Lokalsagen lassen den Äneas zwar auswandern, aber nicht bis nach Italien kommen. Schwierigkeit der Seefahrten nach Italien zur Zeit Homers. Die Sage ist entstanden unter dem starken Verkehr, den die Römer mit den Griechen Unteritaliens, namentlich mit Cumae hatten. Ähnlichkeit der Eomulus - und Remussage mit der Cyrussage. Vgl. Schwegler I. pag. 326.

6. Das Altertum - S. 105

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
105 - felsen hatte einige Bedeutung. Nrdlich davon waren die Lagunen und Dnen sehr hinderlich, so da R a v e n n a, eine wichtige Hafenstadt der rmischen Kaiserzeit, allmhlich zu einem unbedeutenden Landstdtchen geworden ist. Im Sden lag Brun dlfium, das heutige Brindisi, damals wichtig als berfahrtsort nach Griechenland. Besser ist die Westkste gestellt, da sie durch mehrere steilrandige Kesselbrche strker Westkste, gegliedert wird; schon im Altertum war der Golf von Neapel am wich-tigsten und durch zahlreiche, grtenteils griechische Siedlungen aus-gezeichnet, wie Cum, Pnteoli, Neapel, Pompeji, Hercu-tnum, Stabi und Baj, letzteres spterhin ein vornehmer Bade-ort, wo ein Prachtpalast an den anderen gebaut war." Gleichwohl war auch die Westkste auf langen Strecken durch fiebererzeugende Strand-smpfe oder Maremmen, die durch Stauung des Fluwaffers entstanden, fr die Besiedelnng unbrauchbar; am bekanntesten waren die Ponti-nischen Smpfe im Sden Roms. Im Sdosten frderte der nach Sdrste. Griechenland geffnete Golf von Tarent frhzeitig Handel und griechi-sche Kolonisation. Da der Apennin bogenfrmig die Halbinsel durchzieht, bleibt an drei Stellen Raum zur Fluentwicklung, allerdings ohne da eine ge-deihliche Binnenschiffahrt mglich wrde. Im Norden erweitert sich die Ebene zum Tiefland des Po, deffen Nebenflsse Ticinns (Tessin) auf Flsse, der linken und Trebia auf der rechten Seite in der rmischen Geschichte eine Rolle spielen. In der sdstlichen Ebene Apulien-Kalabrien gibt es nur unansehnliche Flchen, darunter den Asidus (Osanto). Im Apenninbogen liegt das Gebiet des Arno und Tiber, von Norden nach Sden immer niedriger werdend. Zwischen den beiden Flssen heit die Landschaft nach den Tuskern oder Etruskern Etrurien (Toskana), sdlich vom Tiber Lettinm (Rom) und Kompanien (Capna). Fr Handel und Verkehr, sowie fr die Kriegfhrung muten die bergnge besonders wichtig werden, die die mittlere Ebene mit den beiden ueren verbanden. Die Rmer bauten spterhin an diesen Stellen ihre beiden wichtigsten Heeresstraen. Die Via Appia verlief von Rom der Kapua an den Kandinifchen Engpssen und Venevent Die wichtigsten vorbei nach Apulien (Ascnlnm und Entt), berschritt den Ausidus Verkehrswege, und endete in Kalabrien bei Tarent und Bruudisium. Nach Norden ging zwar westlich vom Tiber eine Strae am Trasimenischen See vorbei zum Arno, aber wichtiger als der heute bevorzugte Pa zwischen Bologna und Florenz war im Altertum der stlich vom Tiber befindliche ber-gang in der Landschaft Umbrien; die Strae, Via Flaminia ge-nannt, berschritt unweit Sentinnm den Kamm und traf bei der

7. Alte Geschichte - S. 35

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 35 — Geschichte der Römer. § 23 Wom und die Wörner. Rom, eine Stadt der Latiner, erhob sich schnell über alle lati-rnschen Städte durch äußerst günstige Lage: a. an der Stelle, wo die Tiber schiffbar wird; b. an der Stelle, wo die Gebiete der Latiner, Etrusker, Sabiner zusammenstoßen. Von dieser Stadt aus gelang es, ein Weltreich zu gründen, welches die ganze bekannte Erde umfaßte. (Später von dort aus Weltreich des römischen Papstes.) Die Italiker waren ein den Griechen sehr nahe verwandtes Volk. Beide, ein Zweig des großen arischen Stammes, wanderten zusammen in Europa ein. Ähnlichkeit beider Völker in Sprache und Kultur. Als die Römer mit den Griechen in nähere Berührung kamen, wurden schließlich ihre Götter denen der Griechen fast ganz gleich. Nur die Namen blieben verschieden (siehe § 4). (Sondergottheiten der Römer z. B. Janns, Quirinus und die Personifikation von Tugenden.) Wasserleitung. Die Römer sind die Lehrmeister der Menschheit geworden: a. Kriegswesen. b. Gerichtswesen (bis jetzt römisches Recht in einigen Staaten). c. Staatsverwaltung. In der Kunst nahmen sie die Formen der Griechen an, leisteten jedoch großes in den praktischen Bauten. Ihre. Straßen (via Appia), Brücken, Wasserleitungen erregen noch in ihren Überresten unsere Bewunderung. 3*

8. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 68

1897 - Leipzig : Baedeker
Vii. Die Römer. Länder und Wötker Italiens. 1. Lage, Gestalt und Klima. Italien streckt sich weit in das Mittelmeer hinein, in seiner Form einem Reiterstiefel ähnlich. Nur im Norden ist es durch den Granitwall der Alpen mit dem Hauptkörper des Erdteils verbunden, die drei anderen Seiten werden vom Meere umspült. Ein Ausläufer der Alpen, die Apenninen, durchzieht in südöstlicher Richtung die ganze Halbinsel und bildet gleichsam das Gerippe derselben. Die größte Höhe — 2600 Meter — erreicht es in den Abruzzen. Zu beiden Seiten des Gebirges ergießen sich viele Bäche in das Meer, eine große Stromentwicklung ist uicht möglich. Außer dem Po sind nur der Arno und Tiber schiffbar. Die Natur hat Italien zu einem wahren Lustgarten gemacht. In den südlichen Teilen herrscht säst immerwährender Frühling. Milde Seelüste kühlen die Glut des Sommers; säst ohne Wartung gedeihen die edelsten Früchte; zwei bis drei mal trägt der Acker und fünf mal verjüngen sich die Wiesen. Auch für Handel und Verkehr hat das Land eine sehr günstige Lage. Durch das Mittelmeer ist es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern Europas, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung. Am frühesten entwickelte sich das Verkehrsleben aus der Westseite; hier ist auch der Hauptschauplatz für die Geschichte des Landes. 2. Einwohner. Schon vor den Römern finden sich ziemlich gebildete Völker in Italien. Die wichtigsten waren Etrusker, Latiner und Samniter. Die Etrusker wohnten von dem Tiber bis über den Po hinaus und bildeten einen Bundesstaat von zwölf unabhängigen Stadtgemeinden. Sie waren gottesfürchtig und hielten viel auf Wahrsagungen durch Opfertiere (Auspreisn) und Vogelflug (Angurien). Die Verwaltung des Staates führte ein Priesteradel. In Kriegszeiten wählte man einen Anführer. Als Ehrenwache schritten zwölf Liktoren vor ihm her, jeder ein Bündel Stäbe tragend, aus deren Mitte ein Beil hervorragte. Wie ihre Städte, Straßen und Tempel von großer Tüchtigkeit in der Baukunst zeugten, so waren sie auch nicht minder geschickt in Bearbeitung von Thon und Metall. Noch heute erregen elruskische Vasen und Gesäße die Bewunderung der Nachwelt. Die Samniter bewohnten die Hochthäler und Hochebenen Mittelitaliens. Sie hatten offene Ortschaften und führten ein einfaches nüchternes Leben. Ihre Hauptbeschäftigung war Ackerbau und Viehzucht; als höchste Tugend galt Tapferkeit; Freiheit und Unabhängigkeit schätzten sie als höchste Güter. Die Latiner wohnten südlich von dem Tiber bis zu den pon-tinischen Sümpfen. Gegen 30 Städte waren zu einem Bunde ver-

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Asrika umsegelt haben. ^ Auch die Griechen besuhren zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" ^vielleicht eine der Shetlands-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer snhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostafrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und freilich nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t n in s auf dem M i t t e l m e e r e und w a r daher im wesentlichen Küstenschissahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allein die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, auf denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßläuse hielteu, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Reichen des Altertums Knnststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, auf denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung —die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptaderu des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Asrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja Aach Jstrieu, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpüsse nach Gallien, Britannien und Germanien.

10. Geschichte des klassischen Altertums - S. 121

1913 - Leipzig : Teubner
§ 25. Vorzeit Roms und Zeitalter der Könige. 121 mungen durch den Tiber nicht eben gesund gelegenen ©teile erbaut worden ist. Sie bildete nämlich den Kreuzungspunkt der Landstraße von Latium nach Etrurien und des Wasserwegs, den der Tiber selbst darbot, indem er kleineren Meerschiffen bis dorthin das Einfahren qestattete und von da stromaufwärts für Flußfahrzeuge benutzbar war. Auf die Bedeutung der Schiffahrt für die Stadt weifen ihre ältesten Münzen hin, indem sie mit dem Bilde eines Schiffshinterteüs als „Stadtwappen" gestempelt find; auch erinnert der Name 9tont1) an den des Flußgottes Rurnon. Es ist also Rom aus einem Stapelplatz und Brückenkopfort zu einer Stadt erwachsen, die sich dann gegen die mächtigen Nachbarn im Norden, die Etrusker, durch starke Befestigungen schützen mußte. Der Verkehr war in jener ältesten Zeit freilich nur sehr beschränkt, da Latium wenig zu bieten und wenig einzutauschen in der Lage war. Einförmig und hafenlos war der Strand, dazu sandig und nur mit fiatium. dürftigen Fichten besetzt; im Südosten erstreckte sich hinter ihm ein nicht vollständig ausgefüllter Meerbusen, die pomptinischen Sümpfe, deren Trockenlegung und Urbarmachung wegen des mangelnden Gefälles bis heute nicht gelungen ist. Tuff, kalkhaltiger Mergel und Basalt bilden die Oberfläche der mit vulkanischen Gruppen gekrönten Ebene, in der das Lasser tiefe, steinige, im Sommer meist trockene Rinnen ansgenagt und nur wenige Flüßchen gebildet hat. Die meist aus Hügeln oder an Bergrücken angelegten Ackerbaustädtchen, deren Zahl etwa 30 betrug, bildeten einen Bund, in dem Rom früh die führende Stellung einnahm. Gemeinsam begingen sie das Fest des „latinischen" Jupiter, die feriae Latmae, auf dem Albanerberge (j. monte Cavo), wozu später das Fest der Diana auf dem Aventin zu Rom kam. Die Lage Roms brachte es mit sich, daß auch andere Stamme Die ersten An-und Völker sich an der bevorzugten Stelle niederzulassen suchten, vor ,e er allen die benachbarten Sabiner und Etrusker. Die älteste lati-nische Niederlassung bemächtigte sich des annähernd viereckigen Palatinus (Roma quadrata) und erweiterte sich dann durch Hineinziehung angrenzender, heute kaum noch wahrnehmbarer Hügel mit den dazu gehörigen Tälern zur ersten Siebenhügelstadt (Septimon-tium), die nicht mit der späteren, die sieben großen Hügel umfassenden Stadt verwechselt werden darf. Die gleichfalls aus ihren unwirksamen Bergstädten in die fruchtbare „Kampagna" vordringenden Sabiner besetzten den Quirinalis, und nach der gewiß nicht ohne Kampf erfolgten Vereinigung dieser Gründungen („Raub der Sabinerinnen") l) Für den Namen Rom haben weder die römischen noch die neueren Ge-lehrten eine annehmbare Erklärung finden können. Auffallend ist der rn Formeln und Anreden an das Volk oft gebrauchte Name Quirites, der sich vielleicht ähnlich zu Rom verhält wie der Name „Lacedämonier" zu Sparta, d. h. auf eine alte Gaubezeichnung zurückgeht.
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